Aus gegebenem Anlass und zur neuen Bundesliga-Saison stelle ich das zur Diskussion.

Meine Meinung zu den Bayern hat sich wieder geändert. Als rheinisches Mädchen kriegt man die Bayern-Hass ja mit der Muttermilch schon eingeimpft. Lange habe ich mir auch gar keine Gedanken dazu gemacht. Dann hab ich wieder mehr Fußball gesehen ... zu der Zeit hatte Heynckes die Bayern ... und ich habe die Art Fußball zu schätzen gelernt: schnell, mit viel persönlichem Einsatz, aber hochgradig fair. Also habe ich in der letzten Heynckes-Saison mit den Bayern um jeden Titel gebangt und gezittert. Das ist endgültig dahin. Ganz klar sehe ich in Neuer, Lahm, Schweinsteiger, Ribery und Robben noch unglaublich starke, tolle Spieler, schreibe das noch den Jahren unter Don Jup zu. Aber das wars dann auch für mich. Gipfel aller Unsympathen ist Sammer, ganz dicht gefolgt von Neuzugang Lewandowski.

Wahrscheinlich beeinflusst mich auch weiterhin die Einstellung zu Hoenes, der ja offenbar einen bajuwarischen Heiligenschein trägt. Mir persönlich missfällt die Sache um Marco Reus. Und langsam kann ich wieder die Toten Hosen hören, die es auch in München laut rausbrüllen: https://www.youtube.com/watch?v=pKrBCekhV0g

Zuerst mal- obwohl ich die *Hosen* liebe- exakt dieses Anti-Bayern-Lied ist mir zuwider, weil es genau das wiedergibt, was viele empfinden, nicht weil sie den eingenen Verein präferieren, was völlig ok und normal ist- nein, Hauptsache Anti-Bayern

Bayern München polarisiert, seit jeher und seit ich als kleines Mädchen mit dem Fussball-Virus und der Zuneigung zu den Bayern durch meinen Papa infiziert wurde, also in den 70-er Jahren. Mein Vater hatte im Gegensatz zu mir die Entwicklung Bayern Münschens vom kleinen Pimpelhuber-Verein hin zur heute bekannten *Grösse* und den Erfolgen mit erlebt, die zwei klugen, umsichtigen Präsidenten/ Managern zuzuschreiben ist- einer davon ist Uli Hoeness, der beileibe keinen Heiligenschein verdient, sowenig wie sonst jemand und über den ich mich häufig angsichts seiner markigen, provokanten Aussagen geärgert habe. Dennoch gibt es auch die Seite an ihm, die durch intelligentes Geschäftsgebahren maßgeblich daran gewirkt hat, den Verein auf gesunde finanzielle Füsse zu stellen und jederzeit früheren Bayernspielern wie dem alkoholkranken Gerd Müller oder jüngst Breno zur Seite steht und tatkräftig Unterstützung und Hilfe gegeben hat, sich um kranke oder verletzte Spieler sorgt und sie besucht- ok, zumindest bis er seine verdiente Haftstrafe angetreten hat.

Mir passt längst nicht alles, was von Bayern Seite gesagt oder getan wird und Sammer konnte ich bereits als Spieler nicht ausstehen und war/ bin entsetzt, dass er bei *meinem* Verein Sportdirektor ist, genauso wenig passt mir, dass Lewandowski geholt wurde, leider ist das so und ich muss mich damit arrangieren, auch wenn´s schwer fällt.

Es scheint mir ein wenig heuchlerisch und billig, die Bayern gerne als *Geldsackverein* abzutun, bloss weil andere Vereinsführungen eben weniger erfolgreich agieren, man möge sich bitte Dortmund angucken, wo inzwischen ebenfalls mit astronomischen Summen jongliert wird- allerdings scheint das kaum jemandem aufzufallen, geschweige denn verwerflich zu finden...Fakt ist, dass dies ohne die Finanzspritze aus München, die Dortmund in der Krise, selbstredend nicht ganz uneigennützig, gerettet hat, gar nicht möglich wäre und Dortmund kauft ebenfalls gerne kleineren Liga-Vereinen die Talente weg, Beispiele gibt´s genug.

Mich hat gefreut, als Dortmund Meister wurde, gut, das zweite Mal hätte net sein müssen , aber Konkurrenz erhält die Spannung und das ist wichtig und gut für die Bundesliga.

Auch hier im Südwesten ist es so, dass Beispielsweise für Fans des VfB Stuttgart Bayern München d a s Hassobjekt Nummer eins ist- mir unbegreiflich, ich sympathisiere auch mit dem VfB, er ist schliesslich der regional nächstliegende Bundesliga-Verein.

Rational ist die Liebe zum Fussball und die Verbundheit mit einem bestimmten Verein schwerlich zu erklären, das fällt unter *ist halt so*, ein wenig mehr Respekt im Umgang der Vereinsführungen und Fans miteinander wäre jedoch wünschenswert.

Wie erwähnt, ich kritisiere einiges und einige Personen bei Bayern, dennoch ist das *mein* Verein, auch Herr Kobold, früher erklärter Bayern-Feind fühlt inzwischen mit mir mit, so wie ich mit ihm und seinen Frankfurtern.

Btw. Erbärmlich finde ich das Auspfeifen und Hassgesänge gegen Mario Götze bei der Einwechslung im heutigen Supercaup-Spiel, das Dortmund klar und verdient gewonnen hat- halloooo, der Junge hat das einzige und somit das Siegtor unserer Nationalmannschaft im WM-Finale erzielt und zu Weltmeistern gemacht, schon vergessen???

Götze ist halt der Arsch durch die Aktionen die er bringt, deshalb wird ein Lewandowski nicht ausgepfiffen. Letzterer hat mit ziemlich offenen Karten gespielt, was zwar auch kurzfristig den "Zorn" der Fans geweckt hat, aber im Grunde kein Ding ist das man einem ewig nachträgt. Götzes rumgeeier war halt nen anderes Ding, dazu so Aktionen wie sich im Innenraum (!) aufzuwärmen weil er sich nicht zu den Fans traut...

Gruß
Herr Kobold

Ich denke auch, dass zwischen Länder- und Vereinsspielen unterschieden werden muss.

Ja, Götze hat uns zum Weltmeister geschossen. Er hat sich aber beim Wechsel zu München als charakterlos gezeigt und das vergessen Fans nicht. Ok, für mich ist es nun bei dem Verein, zu dem er gehört . Lewandowski war von Anfang an ehrlich und das akzeptieren Anhänger wohl auch so. Btw wird auch Dante in Mönchengladbach nicht ausgepfiffen, er wird mit Applaus empfangen.

Dortmund scheint zwar auch ab und zu mit größeren Summen zu jonglieren, hat aber wohl keine 2. Mannschaft auf der Ersatzbank, von denen andere nur träumen können.

Und dass man in München den Dortmundern geholfen hat, das habe ich auch mal gehört oder gelesen, aber es erscheint halt früher, in der guten, alten Zeit gewesen zu sein.

Grundsätzliche Feindschaften scheint es ja zuhaus zu geben Dortmund-Schalke, Bremen-HSV oder innerhalb Münchens auch. Irgendwie gehören sie wohl zum Fußball und haben eine Berechtigung, solange sie nicht ausarten.

In Holland sieht es nicht anders aus. Da ist Ajax ständiges Hassobjekt und auch die leben damit ganz gut.

Ja mei, ihr habt völlig Recht, was die Umstände des Götze-Wechsel und sein fragwürdiges Verhalten betrifft, dennoch- der Kerl ist halt noch ein Bub, hatte wohl wenig Mumm und schlechte Berater, das alles macht das Verhalten der sogenannten Fans nicht besser und ich meine, gerade nach dieser so erfolgreich gespielten WM während der sich Spieler von Mannschaften, die sich bislang weder sonderlich gut kannten noch schätzten, weiter entwickelt und ein gutes Miteinander erreicht haben, sollte das auch positive Auswirkungen auf Fans und Vereinsführungen haben. Was ist verkehrt daran, nach über einem Jahr etwas Nachsicht walten zu lassen??

Sorry Bonnie, das ist ja wohl kackenegal, ob Dortmund ne zweite *erste* Mannschaft auf der Bank sitzen hat oder nicht, Fakt ist, es sind auch dort Mega-Summen im Umlauf, mit jährlich und kontinuierlich wachsender Tendenz, offenbar machen Watzke und Co. einen sehr guten Job und wie bereits erwähnt, gut und wichtig für die Bundesliga.

Mich stört eben, dass den Bayern ihr *Einkaufsgebahren* permanent negativ ausgelegt und bei Dortmund positiv vermerkt wird- Bayern macht in Puncto Finanzpolitik eben schon länger sehr viel richtig.

Btw: *Gute, alte Zeit* ist Definitionssache- die Müncher Geldspritze für den BVB kam 2002, als dieser am Rande der Insolvenz war.

Ich gehe davon aus, dass Bayern München gut mit dem Wissen darum, für viele das Hassobjekt Nr.1 der Bundesliga zu sein, zurecht kommt- Arschlöcher wie Sammer befeuern diese Antipathien ja teils noch- i c h habe manchmal ein Problem damit, wenn ich mir auf die Aussage, mich sehr mit Bayern München verbunden zu fühlen, stets die gleichen dämlichen Allgemeinplätze anhören *darf*.

Ach, liebe Frau Kobold, es mögen ja Scheiß-Bayern sein, aber die Anhänger sind schwer in Ordnung

Pfffffff, keine Scheiss-Bayern!!! .

I mog di trotzdem

Passt so indirekt zum Thema. Der Herr Watzke regt sich ja derzeit so auf wegen der Reus-Debatte. Ich frage mich gerade, ob er sich Gedanken darum gemacht hat, wie sich die Mönchengladbacher fühlten, als er Reus dort abgeworben hat. Klar, Reus ist Dortmunder, aber dort hat man ihm immerhin nach der Jugend Bundesligauntauglichkeit bescheinigt. Schade, dass er doch drothin zurück gegangen ist.

Japp, sowas unter anderem meinte ich...ich respektiere Watzke wegen seiner Fähigkeiten, an individueller Spontan-Demenz leidet er dennoch und eindeutig .

Man könnte auch sagen- handelt Bayern so, finden das die meisten scheisse, tut Dortmund dasselbe, ist es ok??

Zitat von HerrvonKnackundBackzuBrötchen im Beitrag #10

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Scho wiedder so ä Fussballthema... Wenn das so geht weiter, ich einen auf Joda Meister mach aus Protest...

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Krümelchen, wenn ich mir dein Profilbild so angucke- zu Meister Joda sein nicht weit, der Weg. Die Grösse passt auch...

Leider war´s zum Ergänzen schon zu spät- jüngstes Beispiel der Dortmunder Einkaufsstrategie: Matthias Ginter, aufgewachsen in Freiburg und von der Jugend ab gespielt beim SC Freiburg. * On y soit qui mal y pense*

Ok, bei internationalen Spielen wollte ich mich ja eigentlich überwinden und mal wieder pro-deutsch denken. Aber ein breites Grinsen konnte ich mir nicht verkneifen, als ich bei "Der Morgen@spiegelonline.de lesen musste:

"Auch der FC Bayern hat mal Pech. Die Stars des deutschen Fußball-Rekordmeisters haben am späten Sonntagabend unfreiwillig ihr Hotel in Moskau verlassen müssen. Ein Feueralarm in der Luxusherberge Ritz-Carlton in der russischen Hauptstadt zwang Spieler, Trainer und Betreuer der Bayern, die am Dienstag im Champions-League-Spiel bei ZSKA Moskau antreten, zu der Maßnahme. Nach Angaben von Mediendirektor Markus Hörwick nutzte das Team die Gelegenheit zu einem spontanen "Mannschaftsabend" in einem Restaurant, das sich zwei Häuserblocks entfernt befindet."

Ich vermute mal, diese Story hat nicht ausschliesslich Bayern-Hasser amüsiert- ich fand´s ebenfalls ziemlich witzig, frei nach dem Motto: *Shit happenz* und dann das bestmögliche daraus gemacht .

Hey Clyde- weshalb so viele Worte um etwas, das dich *peripher tangiert* , wo wir doch diesen wunderbaren Schmeiler haben: .

Was den Begriff *Fan* angeht, den sehe ich ähnlich kritisch wie du, deshalb bezeichne ich mich als Bayern-Sympathisantin , wie es dazu kam, habe ich in einem der ersten Beiträge dieses Threads geschildert und wiederhole, was ich innerhalb dieses Thema´s ebenfalls mal geäussert habe: die Begeisterung für den Fussball ist für mich nicht rational erklär- oder ableitbar, halt ein *Virus*, mit dem viele infiziert sind und andere eben nicht.

Typen, die Aussagen von sich geben wie die von dir erwähnte hinsichtlich der Erfolgsorientiertheit halte ich nicht für schlau sondern bezeichnend und reichlich dämlich.

Btw: Fussballbegeistert und Sympathisant eines Vereins zu sein, schliesst nicht aus, vielseitige Interessen zu haben und gleichfalls gerne Dokus zu gucken- nur halt nicht an *Fussball-Tagen* bzw. -Zeiten .