Nun hat also mein Liebster seinen grippalen Infekt an mich weitergegeben, infolge dessen ein Besuch bei der Hausärztin meines Vertrauens angesagt war..das Wartezimmer gefüllt mit Patienten ähnlicher Symptomatik: Schniefen, exzessives Husten, glühende *Birnen*, kennt man ja.

Was mich tierisch aufgeregt hat war eine ältere Frau, vermutlich türkischer Nationalität oder Abstammung, die ich deshalb erwähne, weil das der einzige Grund war, weshalb ich von einer *Intervention* absah . Besagte Frau, ebenfalls von Hustenanfällen geplagt, hustet mitnichten ungefiltert durch die Gegend, nein, in beide Handflächen, die sie sich vors Gesicht hält- gut gemeint, aber sinnfrei, denn kurz darauf geht sie zur Toilette, umfasst mit ihren Viren-verseuchten Händen die Türgriffe und da drin weiss ich was alles . Da peitscht mich der Ekel- isset denn verdammich nochmal soooo schwer in die Armbeuge statt die Hände zu husten oder zumindest die Tür alternativ mit dem Ellbogen zu öffnen???

Meinen an und für sich notwendigen Toilettengang hab´ ich mir geklemmt und auf zu Hause verschoben und mir geistig die neuerliche Anschaffung von Sagrotan-Tüchern notiert....bleibt ja wohl nix anneres übrig bei soviel Unaufgeklärtheit und mangelnder Rücksichtnahme.

Kleine Ergänzung: Mir ist durchaus klar, dass die sogenannte Tröpfchen-Infektion eben genau über solche manuellen Tätigkeiten erfolgt: der Griff am Einkaufswagen, die Türklinke, den Fahrstuhl-Button und ich bin keine Anhängerin der völligen Keimfreiheit, welche ausser in medizinischen Einrichtungen ohnehin nicht erreicht werden kann und sollte, denn wie sonst kann sich unser Immunsystem aufbauen/ stabilisieren- dennoch halte ich es im Sinne gegenseitiger Rücksichtnahme für wünschens-und erstrebenswert, sich solcher wie der erwähnten Unsitte des in-die-Handflächen-Hustens-oder Niesens bewusst zu werden und das Verhalten zu ändern.

Lange Zeit habe ich das in asiatischen Ländern in der Öffentlichkeit häufig zu sehende Phänomen von Menschen mit Mundschutz falsch interpretiert- ich hielt das für eine Maßnahme zum Eigenschutz bzw. resultierend aus Sorge vor Ansteckung, bis mich mein Freund, Japan-Liebhaber und -Kenner aufgeklärt hat: Der Mundschutz wird aus Rücksichtnahme getragen, um andere nicht den eigenen Viren auszusetzten! .

Ich musste ja ganz spontan an "Feuchtgebiete" von Charlotte Roche denken. Nach dem Buch hab ich auch eine Weile mit Desinfektionstüchern gelebt. Problematisch finde ich auch Einkaufswagen neben Türklinken. Geblieben aus der Zeit ist mir, dass ich mir die Hände wasche, wenn ich nach Haus gekommen bin. Zum Berufsleben gehört das ja bei mir sowieso dazu.

Aber ich unterschreibe auf jeden Fall, dass sich einige Zeigenossen ein wenig mehr Gedanken darum machen sollten, wie sie ihre Bakterien, Viren und Bazillen streuen durch ihr Benehmen. Oftmals wird uns zwar als Kind schon falsches Verhalten beigebracht ... zum Beispiel bei Husten und Nießen Hand vor Mund und Nase. Aber als erwachsener Mensch könnte man ein wenig weiter denken.

In der Beziehung sehe ich auch Arztbesuche, wenn man krank ist, manchmal als absolut bedenklich an. Klar geht niemand gesund zum Arzt. Aber wenn das Immunsystem eh schon in die Knie gegangen ist, setzt man es nur noch zusätzlich der absoluten Dröhnung aus. Gibt doch für Viren & Co nichts kuschligeres als so ein vollbesetztes Wartezimmer bei Ärzten. Daran messe ich dann auch Ärzte. Klar kann man Wartezeiten nicht immer vermeiden. Aber mein Hausarzt arbeitet nur mit Terminen aus exakt diesem Grund. Machts für ihn planbar und für Patienten auch. Ich hab noch nie länger als eine Viertelstunde warten müssen und da waren dann auch im schlimmsten Fall zwei weitere Patienten ... die zu blöd waren, Terminvorgaben einzuhalten und schon mal ne halbe Stunde eher kommen, weil sie denken, dann sind sie eher raus. Aber es geht nach Termin und sie warten halt, bis sie dran sind.

Meine Ärztin arbeitet gleichfalls mit Terminen, Wartezeiten von mehr als 15 Minuten sind eine absolute Ausnahme, sie ist allerdings auch so kulant, im Akutfall Patienten *dazwischen zu schieben*, wovon ich in geschildertem Fall profitiert habe- mit dem Wochenende in *Sichtweite* und totaler Medi-Ebbe im Apothekerschränkchen sind solche Arztbesuche halt leider unvermeidlich. Im Wartezimmer waren dennoch nicht mehr als vier Personen waren anwesend, wobei eine davon reicht, um ihre Viren/ Bazillen/ Bakterien grosszügig- und flächig zu verteilen...

: Du hast dir tatsächlich *Feuchtgebiete* angetan?? .